Sergio Pastbin Die Sonne geht gerade auf, es ist bereits warm draußen, ziemlich komfortabel, aber man spürt immer noch die abklingende nächtliche Kühle – und da bin ich, eilig, ungeduldig, befürchtend, dass alles ausverkauft sein könnte (zwar, was könnten sie um 6 Uhr morgens verkaufen), – auf dem Weg zum Markt. Auf der Insel Poros, nicht weit von Athen entfernt, beginnt ein neuer Tag. Los geht’s!
Also ich mache mich auf den Weg zum Fischmarkt in Poros auf der gleichnamigen Insel. Diese kleine Insel ist in zwei Teile geteilt, die durch einen Kanal und eine kleine Brücke verbunden sind. Poros liegt ungefähr 50 km vom pulsierenden Zentrum Athens entfernt, eingebettet im malerischen Saronischen Golf.
Ein wenig Vorgeschichte: Als ich mit dem Schnellboot Speed Cat zur Insel fuhr, war ich mir sicher, dass es auf Poros einen Fischmarkt geben musste. Und nachdem ich auf demselben Boot einen Griechen kennengelernt hatte, der seit langem in Großbritannien lebte und mit seiner Frau – einer Ukrainerin – auch zur Insel fuhr, um Urlaub zu machen, wurde das bestätigt. Milton – so hieß dieser freundliche Grieche – unterhielt uns eine Stunde lang, während wir zur Insel fuhren. Er erzählte uns, dass es auf Poros einen Fischmarkt gäbe, und zeigte uns bei der Ankunft, wo genau er sich befand. Also ging ich morgens in diese Richtung.
Bald war der Markt gefunden. Es stellte sich heraus, dass es in einem kleinen gewölbten Raum nur 2 Verkäufer gab, die Fisch und Meeresfrüchte verkauften. Im Grunde genommen war es gut, dass es nur 2 gab: Die Auswahl an Fisch war ziemlich groß, sie variierte jeden Tag, und es wäre schlimmer gewesen, wenn es noch mehr Verkäufer gegeben hätte.
Also, ich war um 7 Uhr morgens auf dem Markt, und bei einem der Händler lagen drei Oktopoden, für nur 12 Euro pro Kilo! Wie könnte ich widerstehen?!
Ich nehme einen. Das macht 6 Euro. Ich bitte darum, ihn zu reinigen. Dem Oktopus wird der Kopf abgeschnitten und gereinigt. Anschließend kann man ihn vorbereiten.
Glücklich wie ein König gehe ich schnell mit meinem frischen Oktopus nach Hause.
Auf dem Weg nach Hause überlege ich, wie ich ihn zubereiten werde. Ich erinnere mich: Okay, zu Hause habe ich Tomaten, einen ausgezeichneten griechischen Rotwein, Okra, die ich am Vortag gekauft habe, und Lauch. Also beschließe ich: Ich werde das alles zusammenfügen und ein tolles griechisches Gericht aus Oktopus und Okra zubereiten.
Für diejenigen, die Okra noch nicht kennen, erzähle ich: Ein sehr leckeres Gemüse, Freunde, wirklich! Ich habe es zum ersten Mal hier in Griechenland probiert. In Deutschland findet man es oft in asiatischen und indischen Geschäften gefroren oder frisch, sowie auf lokalen Bauernmärkten. Die Besonderheit dieses Gemüses ist, dass es beim Schneiden ziemlich viel Schleim absondert, der durch Braten entfernt wird. Insgesamt ein sehr leckeres und ungewöhnliches, aber angenehmes Aroma!
Deshalb habe ich beschlossen, es schnell bei starker Hitze in einer kleinen Menge Öl anzubraten. Hohe Temperatur verhindert, dass Schleim freigesetzt wird.
Die oben beschriebene Geschichte ereignete sich im Jahr 2017, und im Laufe der Zeit habe ich dieses Gericht modernisiert, es reicher, würziger und interessanter gemacht.
Also, um Oktopusse-Ragout zuzubereiten, benötigen Sie:
- Oktopus – ca. 1 kg
- Olivenöl – 2-3 EL
- Okra – 300 g
- Lauch (weißer Teil) – 3 Stücke
- Fenchelknolle – 1 Stück
- Knoblauch – 3 Knoblauchzehen
- Tomaten – 2 große Stücke
- Tomaten in eigenem Saft – 1 Dose à 400 ml
- Pak Choi – 1 Stück
- Dill – kleiner Bund
- Thymian und Rosmarin – je 1-2 Zweige
- Oregano – 1 TL
- Lorbeerblätter – 3 Stücke
- Zitrone – ½ Stück
- Butter – 40 g
- Trockener Rotwein – 200 ml
- Salz – nach Geschmack
- Ganze schwarze Pfefferkörner – ½ TL
Zuerst bereiten wir den Oktopus vor: Wir kochen ihn in kochendem Wasser, um ihn weich zu machen.
Ich möchte darauf hinweisen, dass mein Oktopus klein war und seine Tentakel praktisch sauber waren, daher musste ich ihn nicht gründlich abspülen. Es kann jedoch vorkommen, dass Sie die Tentakel von Schmutz reinigen müssen. Wenn Sie sehen, dass die Saugnäpfe sauber sind, tun Sie nichts – spülen Sie sie einfach ab. Aber wenn Sie Zweifel haben, ist es besser, sie zu reinigen. Schneiden Sie auch die Augen heraus. Der Vorgang ist nicht sehr locker, aber wenn das Messer scharf ist, soll es keine Probleme geben.
Wir kochen ausreichend Wasser, um den Oktopus vollständig zu bedecken, nachdem wir ihn hineingelegt haben. Sobald das Wasser kocht, reduzieren wir die Hitze und legen den Oktopus langsam hinein und heraus, damit seine Tentakel sich schrittweise kräuseln. Wir senken ihn vollständig ins Wasser, fügen Kräuter und Fenchelstängel, den grünen Teil des Lauchs, Lorbeerblätter, Thymian und Rosmarin sowie ganze schwarze Pfefferkörner, einen Teelöffel grobes Salz hinzu und kochen das Ganze bei mittlerer Hitze abgedeckt etwa 40 Minuten lang.
In dieser Zeit wird der Oktopus ziemlich weich und man könnte ihn im eigentlich schon genießen. Aber wir machen Ragout, erinnern Sie sich?
Wir nehmen den gekochten Oktopus heraus und schneiden ihn in kleine Stücke. Beiseite legen.
Jetzt braten wir schnell die Okra, nachdem wir die Spitzen abgeschnitten und sie in kleine Scheiben geschnitten haben. Da es ziemlich viel Okra ist, braten wir sie teilweise kurz an, damit sie nicht schmoren, sondern bräunen. Trotzdem, falls es eine riesige Pfanne bei Ihnen zur Verfügung steht, können Sie natürlich alle 300 g Okra braten.
Wenn die Okra vollständig gebraten ist, schneiden wir Lauch und Fenchel und dünsten das Gemüse in Butter, bis es weich ist. Sobald Lauch und Fenchel weich sind, fügen wir Wein hinzu. Wir warten 30 Sekunden, bis der Alkohol verdunstet ist, und fügen dann geschnittene Tomaten und Salz hinzu. Decken Sie ab und dünsten Sie sie bei mittlerer Hitze weitere 10 Minuten.
Dann fügen wir die Tomaten aus der Dose, Oregano, den Saft der halben Zitrone und den Pak Choi hinzu. Wir kochen diese Mischung weitere 10 Minuten bei schwacher Hitze.
Nun fügen wir die Okra und den Oktopus hinzu und dünsten sie weitere 10-15 Minuten.
Überprüfen Sie die Garzeit des Oktopus nach Geschmack oder so, wie leicht ein scharfes Messer in die Stücke eindringt. Wenn der Oktopus weich und richtig zart ist, nehmen Sie den Topf vom Herd, hacken den Dill und servieren Sie das Gericht.
Hinweis:
Wenn Sie einen gefrorenen Oktopus zubereiten möchten, ist es natürlch sehr gut, denn die Tentakel und der ganze Oktopus werden schon nach etwa 40 Minuten im kochenden Wasser weich sein. Andererseits, falls Sie einen Oktopus gerade vom Fischer vom Boot gekauft haben, sollte er erst weichgeklopft werden. Da er in diesem Fall zäh wird. Also, entweder gefrorenen Oktopus kaufen, oder ihn selbst oder mit Hilfe vom Fischer weichklopfen.
Guten Appetit!
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